Epoxidharz

Epoxidharz ist eigentlich farblos und transparent, aber in manchen Fällen möchte man etwas Farbe ins Spiel bringen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Harz färben.

Das Wichtigste in Kürze

• Spezielle Farbe oder Farbpigmente für Epoxidharz ermöglichen unterschiedliche Effekte.

• Gefärbtes Kunstharz kann für den Modellbau oder die Schmuckherstellung verwendet werden.

• Beim Umgang mit Epoxidharz sollten Sie stets Schutzkleidung tragen.

Mit welchen Farben kann man Epoxidharz färben?

Möchten Sie Epoxidharz färben oder abtönen, können Sie aus einer Vielzahl von Farben und Pigmenten wählen. Welcher Farbstoff zum Einfärben des Gießharzes infrage kommt, hängt davon, welchen Effekt Sie erzielen möchten und welche Konsistenz und Verträglichkeit dieser mit dem Harz hat. Viele Hersteller bieten passende Farbpigmente, Farbpasten oder Farbkonzentrate zum Färben ihres Epoxidharzes an, damit stellen Sie sicher, dass alle Materialien zusammenpassen.

Achten Sie auch darauf, ungiftige Farben zu verwenden.

Folgende Färbemittel eignen sich für das Einfärben von Harz:

• Epoxidharzspezifische Pigmente: Speziell für Epoxidharz entwickelt. Ermöglicht ein gutes Ergebnis mit Farbechtheit – für transparente bis deckende Effekte. Flüssig oder als Pulver erhältlich.

• Alkoholtinte: Erzeugt leuchtende Farben und „schwimmen“ im Harz. Tinte eignet sich für transparente, lebendige Färbungen.

• Wasserbasierte Acrylfarben: Nicht zu viel Wasser in die Farbe mischen, ansonsten härtet das Kunstharz nicht richtig aus.

• Pulverpigmente: Als Metallic-, Glimmerpulver oder andere mineralische Pigmente erhältlich, um schimmernde oder perlmuttartige Färbungen zu erzielen. Breite Farbpalette für durchscheinende bis deckende Ergebnisse.

• Farbpasten: Hoch konzentriert und für starke Farbsättigung mit geringen Mengen. Geeignet für lebendige und deckende Farbeffekte. Beeinflussen Harzkonsistenz weniger als flüssige Farben.

• Lebensmittelfarbe: Zwar nicht ideal, aber in sehr geringen Mengen nutzbar. Neigt jedoch zu weniger intensiven Färbungen und unter Umständen weniger dauerhaft.

• Tinte und Tintenpatronen: Flüssige Tinte bietet eine breite Farbpalette. Kann aber das Aushärten beeinträchtigen, wenn in großen Mengen verwendet.

Ungeeignet sind Aquarellfarben, Kreide, Latexfarben, Nagellack, Sprühfarben sowie Ölfarben. Diese haben meist einen negativen Einfluss auf die Aushärtung oder nehmen den Glanz des Harzes.

Bei der Auswahl des Farbmittels ist es wichtig, die Kompatibilität mit Epoxidharz und die Auswirkungen auf die Aushärtung zu berücksichtigen. Zu große Mengen an Epoxidharzfarben, die auf Wasser basieren, beeinträchtigen das Aushärten. Deshalb sollten Sie zunächst mit kleinen Mengen experimentieren und die Mischungsverhältnisse notieren, bevor Sie mit der eigentlichen Anwendung der Farben beginnen.

Vorbereitung des Epoxidharzes

Bevor Sie mit der Herstellung von gefärbtem Kunstharz beginnen, müssen Sie das Epoxidharz vorbereiten. Als Erstes sollten Sie beim Umgang mit dem Material stets passende Schutzkleidung wie Handschuhe und Schutzbrille tragen, da das Harz auch ein Gefahrstoff ist und bei fehlerhafter Anwendung zu schweren Hauterkrankungen führen kann.

Bereiten Sie anschließend den Arbeitsbereich vor, der frei von Staub und gut belüftet sein sollte. Als Schutz der Arbeitsfläche decken Sie diese mit einer Kunststofffolie oder Zeitungen aus. Mischen Sie danach das Epoxidharz mit dem Härter gemäß den Herstellerangaben. Vermischen Sie die beiden Stoffe mindestens drei bis fünf Minuten, bis sie sich vollständig gemischt haben. Entfernen Sie eventuelle Luftblasen mit einem Föhn oder einer Heißluftpistole. Sie können dann die Epoxidharzfarbe hinzugeben.

Die entstehenden Dämpfe, wenn das Harz mit dem Härter gemischt werden, sollten nicht eingeatmet werden. Daher ist es wichtig, geeignete Schutzbekleidung wie Handschuhe, Atemschutz und Schutzbrille zu tragen

Techniken zum Färben von Epoxidharz

Sie können Epoxidharz auf unterschiedliche Arten färben. Am einfachsten ist das einfarbige Gießen. Dabei mischen Sie den Farbstoff bis zur gewünschten Farbintensität ins Harz und gießen diesen anschließend in die Form. Weitere Techniken sind:

• Marmorierung: Zwei oder mehr Farben werden teilweise miteinander vermischt, bevor das Harz in Form gegossen wird. Die Muster können durch Drehen und Schwenken der Form beeinflusst werden.

• Schichttechnik: Mehrere verschiedene Farbschichten werden nacheinander gegossen. Jede Schicht muss vor der nächsten aushärten.

• Petri-Dish-Kunst: Geeignet für Färben mit Alkoholtinte. Das in Petrischalen gegossene Harz wird durch das Tropfen von Alkoholtinte eingefärbt. Für eine zellähnliche Optik.

• Wisch- und Spritztechnik: Nach dem Gießen des Harzes werden Farbtropfen auf die Oberfläche aufgebracht oder eine weitere Farbe in die Form mit eingegossen. Mit einem Pinsel oder Zahnstocher können Sie die Farben verstreichen und gewünschte Musterungen streichen.

Epoxidharz kann auf unterschiedliche Weise gefärbt werden. Genauso verschieden sind die Techniken, mit denen Sie die verschiedenen Farben miteinander vermischen können.

Anwendungsbereiche von gefärbtem Epoxidharz

Gefärbtes Epoxidharz findet in vielen Bereichen Anwendung, sowohl in künstlerischen als auch in praktischen Projekten – etwa in der Resin-Kunst, bei der Bilder und Skulpturen mehr Tiefe und Dimension gegeben werden. Aber auch für Schmuck oder im Modellbau nutzt man farbiges Harz auf Epoxid-Basis. Ferner findet es Verwendung als Bodenbeschichtung bei Garagenböden oder Wohnzimmerböden.